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Fasten - Die Fastenkur - das große Naturheilmittel bei ernährungsabhängigen Krankheiten

Es bedarf keiner besonderen medizinischen Kenntnisse, um auf Anhieb zu verstehen, dass ernährungsbedingte Erkrankungen nur durch eine Reform falscher Ernährungsgewohnheiten vermieden oder geheilt werden können. Trotzdem sind viele Menschen dazu nicht bereit. Obwohl seit der Contergan-Katastrophe immer wieder Arzneimittel wegen ihrer unvertretbaren Nebenwirkungen vom Markt genommen werden mussten, herrscht immer noch ein Anspruchsdenken vor, das vom Therapeuten gegen jede Krankheit eine bequeme Pille verlangt.

Natürlich gibt es auch Arzneimittel zur Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten, die im Einzelfall für einige Zeit angezeigt sein können. Aber sie heilen nicht die Ursachen, sondern beseitigen nur die Symptome. Sobald sie abgesetzt werden, kehrt die Krankheit bald zurück, wenn zwischenzeitlich keine gesünderen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten eingeübt wurden. Das ist zwar unbequem, aber zur Heilung unentbehrlich und kommt dem Bedürfnis der seit einiger Zeit anwachsenden Zahl mündiger Patienten entgegen, als Partner des Therapeuten aktiv etwas für die Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit zu tun. Diese Menschen stehen auch einer Fastenkur meist aufgeschlossen gegenüber.

Das Fasten gehört zu den ältesten Heilmitteln der Menschheit. Sogar kranke Tiere fasten bei bestimmten Krankheiten instinktiv. Daran erkennen wir, dass vorübergehendes Fasten als einschneidendste Veränderung der Ernährungsgewohnheiten zu den natürlichsten Heilverfahren gehört.

Neben seinen Wirkungen auf den Körper dürfen auch die positiven geistigseelischen Folgen einer Fastenkur nicht unterschätzt werden. Daher spielt es auch in religiösen Riten und bei der Meditation eine wichtige Rolle. Demnach wird die Fastenkur einem Grundprinzip der Biomedizin gerecht, wonach Krankheiten ganzheitlich über Körper, Geist und Seelenleben behandelt werden sollen. Bestätigt wird diese Forderung durch die Forschungen der modernen psychosomatischen Medizin, die sich mit den Wechselbeziehungen zwischen Körper, Geist und Seelenleben beschäftigt.  

Wochenlang nichts essen -ist das nicht schädlich?

Verbreitete Vorbehalte gegen das Fasten

Von Kindesbeinen an sind wir darauf programmiert, jeden Tag mehrmals zu essen. Die Nahrungsaufnahme ist lebenswichtig und die natürlichste Sache der Welt. Deshalb können sich viele Menschen überhaupt nicht vorstellen, dass man längere Zeit ohne Nahrung auskommen und dadurch sogar noch gesünder werden kann. Nicht selten fürchten sie eher, dass eine Fastenkur ihrer Gesundheit schaden könnte. Herr Feigenbutz, den wir im Fernsehfilm aus Dr. Lützners Kurpark-Klinik kennenlernten, brachte die verbreiteten Vorbehalte gegen das Fasten auf einen Nenner, als er zu Anfang sagte: »Also gegen das Fasten an und für sich habe ich keine Bedenken, aber die Umstände, von denen ich gehört habe - dass durch das Fasten irgendwelche Störungen auftreten könnten, Sehschwierigkeiten, innere Unruhe, vor allen Dingen unruhiger Schlaf, vielleicht auch irgendwelche Phantastereien...« Aber das ist bei einer Fastenkur unter fachmännischer Überwachung nicht zu befürchten.

Wenn man einem Patienten zum Fasten rät, hört man oft als erstes Argument »also das halte ich bestimmt nicht durch«. Dahinter steht die Vorstellung, dass man während der gesamten Dauer der Kur unter quälendem Hunger leidet. Wer aber schon einmal eine Fastenkur mitgemacht hat, weiß aus eigener Erfahrung, dass dies nicht zutrifft. Schon nach 2-3 Tagen lässt das Hungergefühl meist deutlich nach und verschwindet schließlich völlig. Fasten erfordert also keine übermenschlichen Willenskräfte, um den Hunger zu beherrschen, dieses Problem löst sich rasch von selbst.

Ein weiterer Einwand kommt vor allem von den Patienten, die sich schon einmal oberflächlich mit Ernährungsfragen befasst haben. »Wenn ich wochenlang nichts esse, dann treten doch Eiweiß- und andere Mangelzustände auf, die meiner Gesundheit schaden.« Aber auch das stimmt nicht. Der Organismus kommt durchaus für einige Zeit ohne Nahrung aus, und Eiweißmangel ist wegen der bei uns verbreiteten Eiweißüberfütterung auch nicht zu befürchten. Natürlich gibt es Ausnahmen, die Fasten nicht zulassen, aber dann wird der Therapeut erst gar nicht zur Fastenkur raten.

»Ich fühle mich ohnehin schon so schlapp und abgespannt«, wenden manche ein, »das wird durch Fasten ja noch schlimmer.« Obwohl diese Befürchtung auf den ersten Blick zutreffend erscheint, erlebt man im Verlauf einer Fastenkur gerade das Gegenteil. Sobald die ersten Tage überstanden sind, nimmt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu, die verbreitete Abgespanntheit und chronische Müdigkeit weicht. Der Organismus befreit sich von den Schlacken und Giftstoffen, die vorher das Leistungsvermögen beeinträchtigten. Gesunde können während der Fastenkur sogar Sport treiben und längere Wanderungen unternehmen. Kein Fastender muss also befürchten, dass er wochenlang nur noch im Zimmer liegen und spüren kann, wie er zunehmend schwächer wird. Daneben gibt es noch zahlreiche andere Vorbehalte und Ängste, die sich letztlich immer aus ungenügender Information, falschen Erwartungen und Vorstellungen erklären. Bei älteren Menschen können die Ängste auch noch mit Erfahrungen in den Hungerjahren während und nach dem Krieg in Beziehung stehen, die zwar längst aus dem Bewusstsein verschwunden sind, durch die Fastenkur aber erneut aktiviert werden. Ein erfahrener Therapeut kann dem Patienten aber über diese Probleme hinweghelfen und ihn positiv zur Fastenkur motivieren.

Die eingangs gestellte Frage, ob wochenlanges Fasten nicht schädlich ist, kann also verneint werden, wenn die Kur unter fachmännischer Verlaufskontrolle absolviert wird. Einige Gegenanzeigen, auf die wir später noch zu sprechen kommen, müssen allerdings beachtet werden. Im Vergleich zu vielen anderen Therapieverfahren gibt es für die Fastenkur aber nur wenige Kontraindikationen.

Wie wirkt die Fastenkur?

Fasten wird manchmal als das »unblutige Messer der inneren Medizin« bezeichnet. Darin kommt symbolisch zum Ausdruck, wie tiefgreifend eine Fastenkur bei Krankheiten wirkt. Unnötige Fettpolster werden eingeschmolzen, Schlacken und Giftstoffe in den Geweben verbrannt und ausgeschieden, die körpereigenen Abwehrkräfte aktiviert und nicht zuletzt auch die geistig-seelischen Funktionen positiv verändert. Diese umfassende Wirkung empfiehlt das Fasten zur Vorbeugung und alleinigen oder ergänzenden Behandlung vieler Zivilisationskrankheiten, die mit falscher Ernährung und Lebensweise in ursächlichem Zusammenhang stehen.

Die ganzheitliche Umstimmung

In der Biomedizin spielt die Umstimmungstherapie eine wichtige Rolle. Sie verändert die körperlichen und geistig-seelischen Funktionen und regt dadurch vor allem die Selbstheilungskräfte an. Dadurch können Krankheiten abgewehrt werden, ehe es überhaupt zu spürbaren Symptomen kommt, und die Ursachen bestehender Erkrankungen lassen sich aus eigener Kraft überwinden und heilen. Selbst bei langjährigen chronischen Krankheiten, die auf andere Weise kaum noch zu bessern sind, kann die Umstimmung noch überraschend gut helfen.

Das Fasten gehört zu den wirksamsten Formen der Umstimmungstherapie. Da wir normalerweise regelmäßig Nahrung zu uns nehmen, übt der vorübergehende Verzicht einen stark umstimmenden Reiz auf Körper, Geist und Seelenleben aus, dem die Besserung oder vollständige Heilung folgt. Nach ihrer ganzheitlich-umstimmenden Wirkung ist die Fastenkur fast schon ein Allheilmittel, das bei den meisten Krankheiten mit guten Erfolgsaussichten angewendet werden kann. Andere Heilverfahren werden dadurch jedoch nicht unbedingt überflüssig; insbesondere mit Homöopathie, Pflanzenheilkunde und anderen Naturheilverfahren kann das Fasten gut kombiniert werden. Dann spielt die Fastenkur oft die Rolle eines »Zündfunkens«, der die Heilung erst in Gang bringt und die Wirksamkeit der anderen Heilverfahren fördert.

Auch wenn durch die umstimmende Fastenkur keine vollständige Heilung mehr erzielt werden kann, erreicht man meist - sogar in scheinbar aussichtslosen Fällen - eine deutliche Besserung schwerer und chronischer Krankheiten. Das hilft dem Betroffenen dann, auf die vorher oft eingenommenen chemischen Arzneimittel zu verzichten oder zumindest die Dosis zu verringern. So lassen sich viele Nebenwirkungen vermeiden. Außerdem wird der Körper beim Fasten auch von den chemischen Substanzen entgiftet, die sich im Lauf einer längeren Therapie mit schulmedizinischen Medikamenten im Körper anhäufen. Daher eignen sich Fastenkuren bei chronisch verlaufenden Erkrankungen besonders gut zur alleinigen oder ergänzenden Therapie.

Aktivierung des »inneren Arztes«

Die großen Ärzte der Antike prägten den bescheidenen Satz »die Natur heilt, der Arzt hilft ihr dabei«. Deshalb waren ihre Heilverfahren auch hauptsächlich auf die Stärkung des »inneren Arztes« ausgerichtet.

Die moderne Medizin glaubte auf die Abwehrkräfte des Körpers verzichten zu können und Krankheiten durch chemische Arzneimittel oder Operationen zu »reparieren«. Da dies misslang, wurden immer stärkere Medikamente entwickelt, deren Nebenwirkungen nicht selten schlimmer als die Krankheit selbst ausfallen.

In der Biomedizin folgte man stets dem Grundprinzip, dass Erkrankungen vor allem durch Anregung der natürlichen Selbstheilungskräfte behandelt werden müssen. Darauf beruht zum Beispiel die Homöopathie und Pflanzenheilkunde. Die Beseitigung der Symptome spielt keine so wichtige Rolle. Deshalb dauert es meist auch länger, ehe die Wirkung der biomedizinischen Therapie spürbar wird. Dafür werden Krankheiten dann aber ursächlich geheilt, nicht allein Symptome unterdrückt.

Inzwischen beginnt auch die Schulmedizin wieder, sich auf die körpereigene Abwehr zu besinnen. Zahlreiche Forschungsarbeiten sollen die verschiedenen Abwehrregulationen besser verständlich machen, damit sie dann therapeutisch genützt werden können. Es wird aber wohl noch geraume Zeit vergehen, ehe auch die offizielle Medizin wieder zu der bescheidenen Denkweise der alten Ärzte zurückfindet.

Auch die Fastenkur wirkt unter anderem durch Aktivierung der natürlichen Abwehrsysteme , die uns normalerweise vor allen Schäden von außen und innen schützen können. Diese abwehrsteigernde Wirkung kommt hauptsächlich auf folgende Weise zustande:

• Die Entlastung des Körpers von der Verdauung und Verwertung der Nahrung gibt ihm die Möglichkeit, seine Kraft auf die Abwehr von Krankheitsursachen zu konzentrieren; bei vielen Krankheiten weist uns der Körper ohnehin schon selbst den Weg zum Nahrungsverzicht, weil der Appetit verringert wird.

• Außerdem befreit das Fasten den Organismus von Schlacken, Giftstoffen, Zell- und Gewebstrümmern, die seine Abwehrkräfte schwächen; sobald sie ausgeschieden wurden, können die Selbstheilungskräfte sich wieder erfolgreicher mit bestehenden Krankheiten auseinandersetzen.

• Hinzu kommt schließlich noch, dass Fasten den Körper kräftigt und verjüngt, eine Wirkung, die natürlich auch den Abwehrfunktionen zugute kommt

Heute leiden zahlreiche Menschen unter mehr oder minder stark ausgeprägter Abwehrschwäche. Das erklärt sich hauptsächlich aus ungesunder Ernährung, falschen Lebensgewohnheiten und zunehmend auch durch die Verschmutzung unserer Umwelt. Dadurch werden viele Krankheiten begünstigt, angefangen bei harmlosen Erkältungskrankheiten, die abnorm häufig auftreten können, bis hin zu Krebs. Nach der Fastenkur hat sich die Abwehr meist wieder soweit stabilisiert, dass sie zukünftig ausreichenden Schutz vor Krankheiten bietet. Das setzt jedoch voraus, dass man nach beendeter Kur nicht wieder zu den falschen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zurückkehrt, sonst lässt die Abwehrkraft bald wieder nach.

Gründliche Entschlackung und Entgiftung

Zu den wichtigsten Wirkungen einer Fastenkur gehört die gründliche innere Reinigung. Zwar muss man dazu nicht unbedingt fasten, aber es gibt keine andere Heilmethode, die den Organismus so rasch und gründlich entschlacken und entgiften kann. Diese hervorragende Wirkung erklärt sich aus der Entlastung des Körpers von der Verdauungs- und Stoffwechselarbeit während der Fastenkur. Er kann sich deshalb auf die Generalreinigung konzentrieren. Neue Schlacken und Giftstoffe werden während der Kur nicht zugeführt und fallen auch im Stoffwechsel nicht an. Im allgemeinen wird daher auch die Belastung, die mit der gründlichen Reinigung für Stoffwechsel, Blut, Leber, Nieren und Darm verbunden ist, gut vertragen. Die innere Reinigung ist gerade für den heutigen Menschen ungemein wichtig. Falsche Ernährungs- und Lebensgewohnheiten verschlacken die Gewebe und Zellen, hinzu kommt der häufige Missbrauch von Genuss- und / oder Arzneimitteln, nicht zuletzt die Belastung durch Schadstoffe der Umwelt, die mit der Nahrung und Atemluft aufgenommen werden, und schließlich trägt auch noch die verbreitete chronische Darmträgheit mit zur Verschlackung und Selbstvergiftung bei. Als Folgen entstehen vor allem Stoffwechselstörungen, rheumatische Krankheiten, chronische Abwehrschwäche und vorzeitige Alters- und Abnutzungserscheinungen, außerdem erhöht sich das Krebsrisiko.

Zu Beginn einer Fastenkur greift der Körper zunächst auf seine Zucker- und Fettreserven zurück und verlangsamt gleichzeitig leicht den Stoffwechsel. Wenn die Zuckerreserven in Muskeln und Leber nach 2-3 Tagen aufgebraucht sind, werden alle Körperfunktionen auf »Sparflamme« umgeschaltet. Das erfolgt zum Teil über das vegetative, dem Willen nicht unterstehende Nervensystem. Im Alltag überwiegt darin der Sympathikusnerv, der für Aktivität mit Energieverbrauch zuständig ist. Während der Fastenkur gewinnt sein Gegenspieler, der Parasympathikusnerv, die Oberhand und schaltet auf Ruhe, Erholung und Entspannung um. Daraus erklären sich auch die geistig-seelischen Wirkungen der Fastenkur, auf die wir später noch zu sprechen kommen.

Im weiteren Verlauf geht der Organismus dann daran, seinen verringerten Energiebedarf durch körpereigene Stoffe zu decken. Das Fett wird allmählich verbraucht, alte und geschwächte Zellen, Gewebstrümmer, Abbauprodukte aus Entzündungsherden und andere nutzlose Schlacken werden verwertet. Gleichzeitig kommt es zur Ausschwemmung von Gift- und Schadstoffen, die nicht zur Energiegewinnung verbrannt werden können, also chemische Nahrungszusätze, Arzneimittelrückstände, Umweltschadstoffe und andere nicht organische Schlacken.

Diese gründliche Entschlackung und Entgiftung wirkt sich sehr günstig auf die Körperfunktionen aus. Zellen und Gewebe können wieder freier »atmen«, sich regenerieren und verjüngen. Das fördert das allgemeine körperliche und seelische Wohlbefinden und hilft mit, Krankheiten aus eigener Kraft zu überwinden. Die vorher durch Schlacken und Gifte geschwächten Abwehrfunktionen gewinnen wieder an Wirksamkeit und tragen gleichfalls zur Heilung bei.

Anhalten werden diese Wirkungen aber nur, wenn man nach beendeter Fastenkur nicht wieder die gesundheitsschädlichen alten Gewohnheiten aufnimmt. Sonst verschlacken die Gewebe und Zellen bald wieder und die gerade überwundenen Krankheiten (oder neue) treten auf. Dies muss man sich immer vor Augen halten, wenn man sich zum Fasten entschließt. Zwar wirkt die Kur auch dann noch einige Zeit nach, wenn man hinterher keine grundlegende Reform der falschen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten einleitet, aber der Sinn der Fastenkur besteht ja nicht darin, nur die Folgen des früheren Fehlverhaltens für einige Zeit zu beseitigen, sondern die Wende zu einem gesünderen Leben auf Dauer einzuleiten.

Normalisierung des Übergewichts

Es leuchtet ein, dass der Verzicht auf Nahrung die überflüssigen Pfunde abbaut. Fastenkuren werden oftmals sogar als eine besonders radikale Form der Schlankheitskur verstanden, ihre anderen positiven Wirkungen sind noch viel zu wenig bekannt.

Auch als Schlankheitskur bietet das Fasten einige überzeugende Vorteile im Vergleich zu den üblichen Reduktionsdiäten. Besonders hervorzuheben sind die folgenden:

• Rasche Gewichtsabnahme besonders zu Beginn der Kur, die als Erfolgserlebnis gut zum Durchhalten motiviert.

• Keine Diätpläne mit genauer Berechnung der zugeführten Kalorien, die vielen Menschen schwerfällt; erfahrungsgemäß ist es oft einfacher, überhaupt nichts zu essen, als die Nahrungsaufnahme ständig streng zu kontrollieren.

• Günstiger Einfluss auf die Folgen des Übergewichts, wie er durch die üblichen Schlankheitskuren nicht zu erreichen ist, mit der Fastenkur schlagen Übergewichtige also zwei Fliegen mit einer Klappe.

Sinnvoll ist eine Fastenkur zur Reduzierung des Übergewichts aber nur unter der Voraussetzung, dass man danach die alten Ernährungsfehler konsequent vermeidet. Andernfalls kommt es unweigerlich wieder zur Gewichtszunahme; bei rund 80% aller Übergewichtigen, die sich einer Schlankheitskur unterzogen haben, ist das innerhalb eines Jahres der Fall. Oft spielt dabei auch das Seelenleben eine wichtige Rolle, denn Essen wird vielfach als Ersatzhandlung bei unbefriedigten Bedürfnissen, Einsamkeit, Kummer und anderen seelischen Störungen missbraucht. Dagegen kann die geistigseelische Umstimmung helfen, die beim Fasten eintritt. Verstärkt wird sie, wenn man gleichzeitig positive Selbstbeeinflussung - zum Beispiel autogenes Training - betreibt. Beim Fasten in einer Gruppe Übergewichtiger kommen außerdem noch gruppendynamische psychosoziale Vorgänge hinzu, die in einer Art Gruppenpsychotherapie mit zur dauerhaften Beseitigung des Übergewichts vom »Kopf« her beitragen. Nach der Fastenkur hat es sich oft bewährt, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, um Rückfällen in das alte Verhalten vorzubeugen. Solche Gruppen gibt es heute schon an vielen Orten, zum Beispiel die Overeaters Anonymous, die nach dem Vorbild der anonymen Alkoholiker arbeiten. Man kann aber auch eine eigene Gruppe ins Leben rufen; dazu genügt meist eine einzige Kleinanzeige in der örtlichen Zeitung, Interessenten werden sich mehr als genug melden.

Das Ziel der Fastenkur bei Übergewicht ist die Rückkehr zum gesundheitlich unbedenklichen Normalgewicht. Geringfügige Über- oder Unterschreitungen dieses Gewichts sind bedeutungslos.

Nach erfolgreicher Fastenkur sollte die regelmäßige Gewichtskontrolle beibehalten werden, damit man erneutes Übergewicht bereits im Ansatz erkennt und sofort dagegen angehen kann. Meist genügen 1-2 Fastenschalttage, um die geringfügige beginnende Erhöhung des Körpergewichts zu beseitigen. Allerdings darf man sich damit nicht zufriedengeben, sondern muss untersuchen, welche Ernährungsfehler wieder zum Übergewicht zu führen drohen; diese sind dann konsequent auszuschalten.

Geistig-seelische Reaktionen

Körper, Geist und Seelenleben bilden eine Ganzheit und stehen in ständiger Wechselbeziehung miteinander. Die Wirkung der Fastenkur beschränkt sich deshalb nicht auf den Organismus, sondern verändert auch die geistigseelischen Funktionen positiv. Somit wird Fasten dem Ganzheitsprinzip der Naturheilkunde gerecht.

Die geistig-seelische Umstimmung beginnt bereits in den ersten Tagen einer Fastenkur. Zunächst treten zwar infolge des Nahrungsverzichts (wie man es auch bei Schlankheitskuren erlebt) oft innere Unruhe, Gereiztheit und ähnliche unangenehme seelische Symptome auf, aber bald stellt das vegetative Nervensystem seine Funktionen um. Normalerweise herrscht darin am Tag der Sympathikusnerv vor, der zur Aktivität und Kraftentfaltung mit Energieverbrauch führt und uns so in die Lage versetzt, die Aufgaben des Alltags zu bewältigen. Zur Einschränkung des Energieverbrauchs während der Fastenkur gewinnt aber allmählich der Parasympathikusnerv immer mehr an Gewicht. Das führt zur allgemeinen Beruhigung und Entspannung. Bei längeren Fastenkuren lässt sich diese vegetative Umstimmung, die sich auch auf das Seelenleben auswirkt, durchaus mit der vergleichen, die man durch autogenes Training, Joga und andere Techniken zur Selbstentspannung und positiven Selbstbeeinflussung erst nach längerem Training erreichen kann.

Als Folge der Umstimmung des vegetativen, durch Verstand und Willen nicht direkt zu beeinflussenden Nervensystems fühlt man sich nach den ersten Fastentagen schon deutlich wohler und besserer Stimmung. Später erleben viele Fastende dann auch, wie ihr Denken klarer und positiver wird, Gedächtnis, Konzentration und geistige Aufnahmefähigkeit zunehmen und das geistige Leistungsvermögen sich insgesamt verbessert. Negative innere Einstellungen, Erwartungen und Vorstellungen, die heute das Leben vieler Menschen überschatten und Krankheiten begünstigen, können vollständig verschwinden, Konflikte und andere Lebensprobleme werden wieder ins rechte Lot gerückt und verlieren an Bedeutung, selbst wenn sie vorher schwer belasteten und unlösbar erschienen. Das klarere Denken kann Lösungen aufzeigen, die vorher durch eingefahrene negative Denkgewohnheiten blockiert wurden, und lässt vielleicht sogar neue Lebensinhalte erkennen, die nach der Kur zu einem sinnvoller erfüllten Leben beitragen. Wenn man diese geistig-seelischen »Nebenwirkungen« einer Fastenkur betrachtet, dann scheint es, als ob die körperliche Entschlackung und Entgiftung mit einer geistig-seelischen Reinigung einhergeht und neben den körperlichen auch die seelischen Widerstandskräfte aktiviert werden. Fasten kann also auch im geistig-psychischen Bereich am Anfang einer großen Wende stehen.

Verbessert wird die geistig-seelische Umstimmung noch, wenn man während der Fastenkur autogenes Training oder eine andere Methode zur Entspannung und positiven Selbstbeeinflussung betreibt. Auch die geistig-seelischen Auswirkungen einer Fastenkur können noch lange anhalten, wenn man sich im Alltag nicht gleich wieder von den früheren negativen Gedanken und Vorstellungen beherrschen lässt. Dabei helfen ebenfalls autogenes Training und ähnliche Methoden.


     








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