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Fasten - Die Fastenkur - das große Naturheilmittel bei ernährungsabhängigen Krankheiten  

Anwendungsgebiete und Gegenanzeigen der Fastenkur

Fastenkuren wirken ganzheitlich und tiefgreifend und zeichnen sich deshalb durch eine breite Palette der Anwendungsmöglichkeiten aus. Im Vordergrund stehen die ernährungsabhängigen Zivilisationskrankheiten, über die weiter vorne ausführlich berichtet wurde.

Natürlich muss man nicht erst abwarten, bis das Kind in den Brunnen gefallen, also eine Krankheit eingetreten ist. Auch zur Vorbeugung von Erkrankungen kann Fasten empfohlen werden. Es beseitigt die Risikofaktoren, die durch falsche Ernährungs- und Lebensgewohnheiten entstanden sind, ehe sie überhaupt eine Krankheit verursachen können. Allerdings darf nicht jeder eine Fastenkur durchführen. Einige Gesundheitsstörungen verbieten das Fasten grundsätzlich, bei anderen kann immer nur je nach Einzelfall vom Therapeuten entschieden werden, ob eine Fastenkur erlaubt ist.

Fasten zur Gesundheitsvorsorge

Heute wird zwar immer wieder darauf hingewiesen, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung des Menschen deutlich erhöht hat, aber dabei wird vergessen, dass wir noch längst nicht die Lebensdauer erreichen, für die wir von der Natur wahrscheinlich vorprogrammiert wurden. Geht man davon aus, dass die Gehirnzellen die natürliche Lebenserwartung des Menschen bestimmen, dann müssten wir alle 108 bis 120 Jahre alt werden. Aber dieses biblische Alter erreicht bei uns kaum jemand, im Durchschnitt leben wir etwa 30 bis 40 Jahre zu kurz.

Natürlich kann auch die Fastenkur nicht versprechen, dass man so alt wird. Aber sie trägt durch Verminderung verbreiteter Gesundheitsrisiken und Aktivierung der körpereigenen Abwehr- und Selbstheilungsregulationen dazu bei, die unnötige Verkürzung der durchschnittlichen Lebenserwartung und die oft schon in der Lebensmitte einsetzenden vorzeitigen Alters- und Abnutzungserscheinungen zu vermeiden. Deshalb eignen sich regelmäßige Fastenkuren gut zur Gesundheitsvorsorge.

Die Vorbeugung durch eine Fastenkur erklärt sich hauptsächlich aus folgenden Wirkungen:

• Unspezifische Anregung der körpereigenen Abwehr- und Widerstandskräfte, die sich praktisch gegen alle Krankheitsursachen richten; da falsche Ernährung oft zur Halbgesundheit mit Abwehrschwäche führt, spielt die Aktivierung der Körperabwehr eine wichtige Rolle bei der Gesundheitsvorsorge.

• Gründliche Entgiftung und Entschlackung der Gewebe und Zellen, die heute durch Fehlernährung, Genussmittelmissbrauch und Umweltgifte chronisch belastet werden; das behindert unter anderem die Zellerneuerung und schwächt die Abwehrkräfte, so dass vorzeitige Abnutzungs- und Alterserscheinungen drohen; die Fastenkur beseitigt dieses Gesundheitsrisiko besser als jede andere Entschlackungs-(»Blutreinigungs-«) kur.

• Abbau der häufigsten Risikofaktoren, die vor allem das Herz-Gefäß-System gefährden und Stoffwechselkrankheiten begünstigen; dazu gehören hauptsächlich zu hohe Blutfett- und Blutgerinnungswerte, Störungen des Zucker- und Harnsäurestoffwechsels, Übergewicht und chronische Darmträgheit

• Heilung von Zivilisationskrankheiten im Frühstadium, die noch keine nennenswerten Beschwerden verursachen, insbesondere der ersten Ablagerungen in den Arterienwänden.

• Vorübergehende Entlastung des Stoffwechsels, der Verdauungs- und anderer innerer Organe, so dass sie sich wieder erholen und regenerieren können; dadurch verschwinden viele Funktionsstörungen, aus denen sich später Krankheiten entwickeln könnten.

• Abbau des verbreiteten Arzneimittelmissbrauchs, weil durch die Fastenkur viele Beschwerden verschwinden, so dass überhaupt keine Medikamente mehr erforderlich werden; gleichzeitig kann die Fastenkur durch Entgiftung die Rückstände chemischer Arzneimittel wieder aus dem Körper entfernen.

• Störungen der Leistungsfähigkeit, wie abnorme Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Nervosität, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und ähnliche Symptome, die häufig als unklare Warnzeichen der Mesotrophie auftreten, werden beseitigt.

• Geistig-seelische Umstimmung, die sich positiv bei vielen Konflikten, Problemen des Alltags, negativen Gedanken, Verhaltensstörungen und depressiven Verstimmungen auswirkt und auch die verbreiteten psychosomatischen Krankheiten günstig beeinflusst.

Fastenkuren tragen also mehr als viele andere Heilverfahren zur Gesundheitsvorsorge bei und sind deshalb grundsätzlich jedem »Halbgesunden« zu empfehlen, der durch falsche Zivilisationskost, ungesunde Lebensführung, Genussmittelmissbrauch und wachsende Umweltverschmutzung dauernd gefährdet wird. Wer allerdings nur regelmäßig fastet, um die Folgen falscher Ernährungs- und Lebensgewohnheiten in der Zeit zwischen den Fastenkuren zu beseitigen, missbraucht dieses Heilverfahren ebenso wie jener, der unkritisch Arzneimittel einnimmt, um den Zivilisationskrankheiten vorzubeugen, anstatt deren Risikofaktoren zu überwinden. Zwar lässt sich dadurch die Entstehung von Erkrankungen verzögern, aber das ist ja nicht der Sinn der Gesundheitsvorsorge durch Fasten. Die Gesundheitspflege muss ganzheitlich erfolgen und auch nach beendeter Fastenkur alle Risikofaktoren konsequent vermeiden. Das Fasten soll also am Beginn eines gesundheitsbewussteren Lebens stehen, das die günstigsten Aussichten auf ein hohes Alter in körperlich-geistiger Rüstigkeit bietet.

Heilung ernährungsabhängiger Krankheiten

Die übliche falsche Zivilisationskost, verschlimmert durch andere Fehler der Lebensweise, trägt zu vielen Krankheiten bei, auch wenn diese auf den ersten Blick überhaupt nichts mit der Ernährung zu tun haben. Selbst Infektionskrankheiten durch Bakterien und Viren, bei denen man keinerlei Zusammenhang mit der Ernährung zu erkennen glaubt, lassen sich oft teilweise aus ernährungsbedingter Abwehrschwäche erklären. Deshalb kann eine Fastenkur nicht nur dann zur alleinigen oder ergänzenden Therapie empfohlen werden, wenn die Beziehungen zwischen Ernährung und Krankheit offensichtlich sind, sondern als unspezifische Grundbehandlung auch bei zahlreichen anderen Erkrankungen. Eine Domäne des Fastens stellen die meist chronisch verlaufenden Zivilisationskrankheiten dar. Als tiefgreifend wirksames Heilmittel muss die Fastenkur gegen Krankheiten immer nach fachmännischer Verordnung durchgeführt werden. Ob man ambulant unter regelmäßiger Überwachung des Therapeuten, in der Klinik oder im Sanatorium fastet, kann nur im Einzelfall entschieden werden. Grundsätzlich gilt, dass zumindest alle längeren Fastenkuren, wie sie vor allem bei ernsteren, chronischen Krankheiten erforderlich sind, stationär durchgeführt werden sollten.

Es würde den Rahmen dieses Buchs weit übersteigen, alle möglichen Anwendungsgebiete der Fastenkur darzustellen. Wir beschränken uns auf die wichtigsten Krankheiten, bei denen sich Fasten an der Kurpark-Klinik Überlingen unter der Leitung von Dr. Lützner gut bewährt hat. Im Vordergrund stehen die verbreiteten Herz-Gefäß- und Stoffwechselkrankheiten, die zu wahren »Zivilisationsseuchen« des heutigen Menschen geworden sind.

Herz-Gefäß-Krankheiten

Die Erkrankungen des Herz-Gefäß-Systems stehen fast immer zumindest teilweise mit Fehlern der Ernährung und Lebensweise in Zusammenhang. Bewegungsmangel, Übergewicht, zu fett- und eiweißreiche Kost und übermäßiger Stress gelten als die Hauptrisiken. Durch Fasten können sie wieder beseitigt werden; die Kur baut Übergewicht ab, normalisiert die Blutfettwerte, verbrennt die Fett-Eiweiß-Einlagerungen in den Arterienwänden und beeinflusst durch die geistig-seelischen Reaktionen auch die psychischen Faktoren günstig.

Am Beginn vieler Herz-Gefäß-Krankheiten steht die Arterienverkalkung . Diese Verengung und Verhärtung der Blutgefäße ist besonders gefürchtet, weil sie Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigt. Bei fortgeschrittener Arteriosklerose kann auch Fasten die Gefäßveränderungen nicht mehr rückgängig machen, sondern nur noch zu einer Besserung führen und vor allem das weitere Fortschreiten der Krankheit hemmen; rechtzeitig durchgeführte Fastenkuren mit konsequenter Reform aller Fehler der Ernährungs- und Lebensweise heilen die beginnenden Gefäßveränderungen zum Teil sogar noch vollständig aus.

Zu den häufigsten Folgen der Arterienverkalkung gehört der Bluthochdruck , der umgekehrt die Arterienschäden verschlimmert. Im Verlauf einer Fastenkur wird er oft normalisiert; allerdings tritt diese Wirkung nicht in jedem Fall ein und hält nach der Kur auch nicht immer an. Vermutlich erklärt sich die Normalisierung zu hoher Blutdruckwerte mit aus der fehlenden Kochsalzzufuhr während der Fastenkur, denn der heute übliche hohe Kochsalzkonsum gilt als eine der wichtigsten Ursachen des Bluthochdrucks. Wenn auch nach der Kur sparsamer mit Kochsalz umgegangen wird, kann sich der Blutdruck dauerhaft stabilisieren.

Für den Herzmuskel bedeutet Fasten eine deutliche Entlastung, die bestehende Erkrankungen des Organs meist spürbar lindert. Besonders deutlich hilft die Fastenkur oft bei Angina pectoris mit Verkrampfung oder Verkalkung der Herzkranzgefäße. Vielfach tritt hier eine deutliche Besserung ein und Komplikationen (vor allem Herzinfarkt) werden verhindert. Auf noch nicht genau geklärte Weise hilft Fasten teilweise auch noch bei Herzrhythmusstörungen.

Schließlich ist noch die bessere Durchblutung vor allem der Beine bei Krampfadern und die mögliche Heilung hartnäckiger Krampfadergeschwüre (offenes Bein) durch Fasten hervorzuheben. Zusammenfassend kann man also feststellen, dass Fastenkuren zu den hervorragenden Heilmitteln bei Zivilisationskrankheiten des Herz-Gefäß-Systems gehören. Bei frühzeitiger Durchführung können sie diese Erkrankungen noch ausheilen, in fortgeschrittenen Fällen oft wenigstens noch die gefürchteten Komplikationen verhüten.

Stoffwechselkrankheiten

Zuckerkrankheit und Gicht , die häufigsten Stoffwechselstörungen, stehen meist mit falschen Ernährungs- und Lebensgewohnheiten in Beziehung. Die Fastenkur hilft gut bei der Therapie, macht aber gerade bei der Zuckerkrankheit die übrigen Behandlungsmethoden nicht überflüssig. Beim Diabetes trägt hauptsächlich die Stoffwechselentlastung und Normalisierung von Übergewicht während der Fastenkur zur Besserung bei. Von Selbstversuchen durch Fasten muss dringend abgeraten werden, dadurch kann der Stoffwechsel entgleisen. Unter fachmännischer Aufsicht am besten stationär durchgeführte Fastenkuren, gefolgt von der konsequenten Reform aller Fehler der Ernährung und ausreichend Bewegung, hat sich das Fasten bei Zuckerkrankheit gut bewährt.

Gicht wird hauptsächlich durch die gründlich entgiftende und entschlackende Wirkung der Fastenkur günstig beeinflusst. Auch hier gilt aber wieder, dass Fasten nur dann eine dauerhafte Besserung einleiten kann, wenn man nach der Kur weiterhin alle Risikofaktoren vermeidet.

Erkrankungen der Verdauungsorgane

Fasten bedeutet für das Verdauungssystem eine zeitweilige Entlastung. Bei akuten Magen-Darm-Verstimmungen mit Durchfall und Erbrechen hat sich deshalb das kurze Teefasten mit Heilkräutern für 1-3 Tage gut bewährt. Man kann es in offensichtlich einfachen Fällen auch in eigener Verantwortung durchführen. Wenn aber der Verdacht auf eine ernstere Infektionskrankheit besteht oder durch das Teefasten nicht bald eine deutliche Besserung erzielt wird, muss unbedingt der Arzt konsultiert werden.

Bei den verbreiteten chronischen Erkrankungen des Verdauungssystems eignen sich Fastenkuren nur bedingt, wenn sie ausdrücklich vom Therapeuten verordnet wurden. Lediglich bei der chronischen Dickdarmentzündung (Kolitis) hat sich das Fasten meist sehr gut bewährt.

Empfehlenswert ist Fasten ferner bei Leberleiden , insbesondere bei der verbreiteten Fettleber. Aber sogar eine Leberzirrhose im Frühstadium lässt sich durch eine Fastenkur häufig noch deutlich bessern oder ganz ausheilen. In solchen Fällen darf die Kur aber selbstverständlich nur nach fachmännischer Verordnung angewendet werden.

Schließlich wird über gute Erfahrungen mit Fastenkuren auch noch bei manchen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse berichtet. Auch hier gilt der Grundsatz, dass nur nach fachmännischer Verordnung am besten in der Klinik oder im Sanatorium gefastet werden darf.

Hautkrankheiten

Die Haut ist keine bloße Hülle, die das Körperinnere gegen die Umwelt abgrenzt, sondern das größte Organ des Körpers mit zahlreichen, zum Teil lebenswichtigen Aufgaben. Nach neusten Forschungsergebnissen aus den USA spielt sie sogar als Abwehrorgan eine wesentlich wichtigere Rolle, als bisher bekannt war.

Unter anderem arbeitet die Haut auch als Ausscheidungsorgan und leidet deshalb besonders unter der Anhäufung von Schlacken und Giftstoffen im Körper. Darauf reagiert sie mit Unreinheiten und Entzündungen, die oft chronisch verlaufen. Die Fastenkur bewirkt durch gründliche innere Reinigung, dass diese Hautreaktionen ausheilen und die Haut sichtbar verjüngt wird.

Gute Ergebnisse wurden durch Fastenkuren auch bei der hartnäckigen Schuppenflechte erzielt. Zwar kennt man ihre Ursachen noch nicht genau, aber es gibt Hinweise darauf, dass Abbau von Übergewicht und eine stark fettreduzierte Kost die Besserung oder vollständige Heilung begünstigen. Diese Reform falscher Ernährungsgewohnheiten kann durch eine Fastenkur eingeleitet werden. Es wird von Fällen berichtet, in denen mehrere Fastenkuren im Verlauf eines Jahres die Schuppenflechte vollständig heilten, selbst wenn vorher durch Arzneimittel keine Besserung zu erzielen war. Grundsätzlich kommt die Fastenkur auch bei zahlreichen anderen chronischen Hautleiden zur Behandlung von innen in Betracht. Es ist ohnehin ein verbreiteter Irrtum, dass bei Hautkrankheiten die Therapie von außen genügt. In der Praxis erlebt man immer wieder, dass chronische, auch seelisch stark belastende Hautleiden erst dann völlig heilen, wenn man auch die Ernährung und Lebensweise umstellt.

Krankheiten der Harn- und Geschlechtsorgane

Fasten kann in diesem Organsystem vor allem bei Entzündungen der Nieren und N ierenschrumpfung empfohlen werden. Dadurch lässt sich in schweren Fällen unter Umständen die Zerstörung der Nieren verhindern, die sonst regelmäßige Blutwäsche mit der künstlichen Niere oder eine Nierentransplantation erforderlich macht. Selbstverständlich darf die Fastenkur in solchen Fällen nur in einer Klinik durchgeführt werden. Bei hartnäckigen Blasenentzündungen , unter denen hauptsächlich Frauen leiden, kann auch einmal eine ambulante, regelmäßig vom Therapeuten überwachte kurze Fastenkur nützlich sein.

Versuchsweise kommt das Fasten auch bei Nierensteinleiden in Frage. Zuweilen gelingt es auf diese Weise, die Steine so zu verändern, dass sie zu Nierengrieß zerfallen, der dann auf natürlichem Weg mit dem Urin ausgeschieden wird. Dise Behandlung erfordert ebenfalls fachmännische Zustimmung, am besten die Kur in der Klinik.

Im Bereich der Geschlechtsorgane ist besonders die Wirkung der Fastenkur bei gutartigen Muskelgeschwülsten (Myomen) der Gebärmutter hervorzuheben. Ehe man einer chirurgischen Entfernung zustimmt, sollte man zunächst unter fachmännischer Aufsicht eine Fastenkur durchführen. Der Körper kann die Myome dabei nämlich ähnlich wie überflüssiges Fett und Schlacken abbauen, so dass die Operation überflüssig wird.

Außerdem kann der Versuch mit Fasten bei Unfruchtbarkeit der Frau empfohlen werden. Zwar weiß man noch nicht genau, wie Fasten in solchen Fällen wirkt, und die Kur hilft auch nicht immer, aber die Wirkung steht in einzelnen Fällen außer Frage. Man beobachtete auch, dass nach einer Fastenkur mehr männliche Kinder geboren werden, kann das jedoch noch nicht schlüssig erklären.

Rheumatische Krankheiten

Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises stehen häufig mit der Anhäufung von Gift- und Schlackenstoffen im Gewebe in Zusammenhang.

Auch bei Arthrosen spielen neben Bewegungsmangel, der die Gelenke »einrosten« lässt, falsche Ernährungsgewohnheiten meist eine wichtige Rolle, weil sie vorzeitige Abnutzungserscheinungen begünstigen. Fasten hilft hauptsächlich bei chronischen Gelenkentzündungen und Arthrosen. Die Wirkung erklärt sich aus der Gift- und Schlackenausscheidung, Normalisierung des Stoffwechsels der Gelenke und Anregung der Körperabwehr. Ferner erzielt man durch den Abbau von Übergewicht eine Entlastung der Gelenke, Bandscheiben und anderer Teile des Stütz- und Bewegungsapparates, die dem Fortschreiten der Überlastungsschäden vorbeugt, sofern das Körpergewicht danach konsequent im Bereich der Norm gehalten wird. Schließlich kann die Fastenkur auch noch Therapieschäden beseitigen, die durch Langzeiteinnahme von chemischen Rheumamitteln auftreten. Daher gehören rheumatische Krankheiten zu den wichtigsten Heilanzeigen einer Fastenkur.

Kopfschmerzen und Migräneanfälle

Häufig wiederkehrende Kopfschmerzen und quälende Migräneanfälle stehen oft mit der Verschlackung der Gewebe in Zusammenhang. Die gründliche innere Reinigung, die man durch eine Fastenkur erreicht, trägt deshalb meist viel zur Besserung oder Ausheilung bei. Außerdem werden auch die durch langdauernde Einnahme von chemischen Schmerzmitteln oft eingetretenen Therapieschäden im Verlauf einer Fastenkur wieder gebessert.

Schließlich darf man auch nicht vergessen, dass bei Kopfschmerzen und Migräne oft auch seelische Einflüsse eine Rolle spielen, die im Verlauf der Fastenkur günstig beeinflusst werden können.

Infektionskrankheiten

Bei akuten Infektionen weist der Körper oft selbst darauf hin, dass vorübergehender Nahrungsverzicht angezeigt ist, weil sich der Appetit vermindert. Vor allem bei einfachen Magen-Darm-Katarrhen kann Kurzfasten mit geeigneten Kräutertees für 1 bis 3 Tage die Krankheit rasch überwinden, wie weiter vorne bei den Erkrankungen der Verdauungsorgane bereits beschrieben wurde. Selbsthilfe ist aber nur in offensichtlich leichteren Fällen erlaubt. Chronische Infektionen und symptomarme Krankheitsherde , die durch Fernwirkung zahlreiche Körperfunktionen stören können, erfordern eine Fastenkur unter fachmännischer Aufsicht. Man erzielt dadurch eine Anregung der Körperabwehr, Ausscheidung von Schadstoffen, die sich im Verlauf einer längeren Infektionskrankheit anhäufen, und eine heilungsfördernde ganzheitliche Umstimmung.

Andere Heilanzeigen

Wegen ihrer günstigen Auswirkungen auf das Allgemeinbefinden und die Selbstheilungsregulationen von Körper, Geist und Seelenleben eignen sich Fastenkuren auch noch bei einer Reihe anderer Krankheiten gut, um die Therapie zu ergänzen. Sie können nicht alle aufgeführt werden, die Entscheidung bleibt ohnehin immer dem Therapeuten vorbehalten. Auf zwei interessante Möglichkeiten soll aber noch kurz eingegangen werden: Zahnfleischschwund und grüner Star (Glaukom).

Der Zahnfleischschwund ist heute weit verbreitet. Nach dem 30. Lebensjahr führt er häufiger als Karies zum Verlust der Zähne. Im Verlauf einer Fastenkur kann sich auch diese Zivilisationskrankheit deutlich bessern oder vollständig ausheilen. Allerdings sind zusätzlich oft noch andere örtliche Behandlungsmaßnahmen erforderlich, um die Ursachen zu beseitigen. In der Regel wird man wohl nicht allein wegen der Zahnfleischveränderungen fasten, sondern hauptsächlich aus anderen Ursachen, so dass die Besserung als erwünschte »Nebenwirkung« eintritt.

Beim grünen Star, der mit einem Anstieg des Augeninnendrucks einhergeht, hat sich die Fastenkur gleichfalls bewährt. Der erhöhte Augeninnendruck kann sich im Verlauf der Kur normalisieren oder zumindest soweit zurückgehen, dass die vorher notwendigen Medikamente geringer dosiert und die nicht immer erfolgreichen Operationen zur Erhaltung des restlichen Sehvermögens vermieden werden können. Zusätzlich kann in solchen Fällen oft die fachmännische Neuraitherapie empfohlen werden. Da grüner Star im akuten Stadium innerhalb weniger Tage zur völligen Erblindung führen kann, muss aber unbedingt immer der Facharzt zugezogen werden. Zum Abschluss muss noch auf die häufig gestellte Frage eingegangen werden, ob sich Fasten auch zur Krebsbehandlung eignet. Grundsätzlich gehen die meisten Therapeuten davon aus, dass akute Krebskrankheiten zu den Gegenanzeigen der Fastenkur gehören. Einige Therapeuten verweisen aber darauf, dass längere Fastenkuren auch bei Krebs zu guten Ergebnissen führen können. Es scheint, dass der Organismus während der Kur die Krebstumoren als eine Art »Reserve« abbaut. Insbesondere die von dem Laientherapeuten Rudolf Breuß entwickelte Fastenkur mit verschiedenen Säften, die sogar von dem international bekannten Krebsforscher Dr. Dr. G. Seeger befürwortet wird, kann im Einzelfall offenbar gut helfen. Vor Selbstversuchen durch Fasten bei Krebs kann aber nicht genug gewarnt werden; nur der erfahrene Therapeut darf im Einzelfall ausnahmsweise einmal eine längere Fastenkur verordnen, die durch andere Heilverfahren der biologischen Krebsmedizin ergänzt wird. Auch die chirurgische Entfernung eines Tumors wird durch Fasten in der Regel nicht überflüssig.

Uneingeschränkt zu empfehlen sind Fastenkuren zur Krebsvorsorge, da sie verschiedene Krebsrisiken beseitigen können. Abwehrschwäche, Störungen des Stoffwechsels und Verschlackung der Zellen und Gewebe, die aus der Sicht der Biomedizin am Anfang der Krebsentstehung stehen, lange ehe sich eine Geschwulst zu bilden beginnt, werden beim Fasten beseitigt, bereits vorgeschädigte und deshalb krankheitsanfälligere Zellen, Gewebe und Organe können sich regenerieren. Dadurch wird das Krebsrisiko deutlich verringert.

Dauerhafte Krebsvorsorge darf freilich nur erwartet werden, wenn man nach der Fastenkur konsequent alle Risiken ausschaltet. Vollwertige Ernährung, gesundheitsbewusste Lebensführung, Verzicht auf Genussmittel (vor allem Nikotin) und nicht zuletzt eine positive geistig-seelische Lebensgrundeinstellung (Krebs steht vermutlich mit psychischen Faktoren in Zusammenhang) gehören unbedingt zur täglichen Krebsvorsorge. Sinngemäß gilt alles, was zur Krebsvorsorge gesagt wurde, auch für die Nachbehandlung durch Fastenkuren und andere Naturheilverfahren. Mit einer erfolgreichen Operation werden die Krebsursachen ja nicht beseitigt, sondern nur der Tumor als örtliches Symptom. Wenn die Fehler der Ernährung und Lebensweise danach fortgesetzt werden, besteht die Gefahr eines Rückfalls. Die Mehrzahl der Krebstoten stirbt nicht am ersten Tumor, sondern an einem Rückfall. Je konsequenter nach der Beseitigung des Ersttumors alle Risiken ausgeschaltet werden, desto günstiger sind die Aussichten, die Krankheit vollkommen zu heilen. Fastenkuren unter fachmännischer Aufsicht können dazu einen Beitrag leisten.

Wann darf nicht gefastet werden?

Es gibt kaum eine Heilmethode, die keine Gegenanzeigen aufweist, bei denen auf die Anwendung verzichtet werden muss. Auch eine Fastenkur darf nicht von jedem Menschen durchgeführt werden. Manche Erkrankungen verbieten das Fasten von vornherein, weil es die Krankheit verschlimmern könnte, bei anderen Gesundheitsstörungen ist das Fasten wirkungslos oder nur im begründeten Einzelfall ausnahmsweise einmal angebracht. Die Entscheidung trifft immer der Therapeut je nach individuellem Befund. Im allgemeinen gelten für die Fastenkur die folgenden Gegenanzeigen, sofern der Fachmann nichts anderes verordnet hat:

• Hohes Alter, wenn ausgeprägte Altersschwäche mit Abmagerung und Mangelernährung besteht, weil der geschwächte Organismus dann durch Fasten überfordert werden kann und nicht mehr richtig auf den umstimmenden Reiz zu reagieren vermag; grundsätzlich spricht hohes Alter aber nicht unbedingt gegen eine Fastenkur, wenn der Allgemeinzustand sie zulässt.

• »Zehrende« Krankheiten, bei denen der Organismus gleichfalls zu stark geschwächt ist, um noch richtig auf den Reiz der Fastenkur reagieren zu können; dazu gehören vor allem Tuberkulose und Basedowsche Krankheit (schwere Form der Schilddrüsenüberfunktion), mit den im vorangegangenen Kapitel genannten Einschränkungen auch die Krebskrankheiten.

• In der Rekonvaleszenz (Genesungszeit), wenn der Körper nach ernsteren Erkrankungen, Infektionen oder Operationen erheblich geschwächt und zur erwünschten Reaktion auf eine Fastenkur nicht mehr in der Lage ist; es gibt aber auch Ausnahmen, in denen die Genesung durch eine Fastenkur nach Verordnung des Therapeuten beschleunigt werden kann.

• Chronische Entzündungen und Geschwüre des Magens und chronische Darmentzündungen ~ ausgenommen die chronische Entzündung des Dickdarms - mit Störungen der natürlichen Besiedlung des Darms mit nützlichen Keimen (Darmflora); im allgemeinen versagt die Fastenkur bei derartigen Erkrankungen oder kann sie sogar noch verschlimmern, es gibt aber auch hier wieder Ausnahmen, in denen der Therapeut die Kur doch verordnen wird.

Wenn man bedenkt, wie viele Anwendungsgebiete für die Fastenkur noch bleiben, erscheint die Zahl der Gegenanzeigen gering. Fasten erweist sich somit als ein Naturheilverfahren mit vielseitiger Wirkung, das gerade für den heutigen Menschen eine zentrale Rolle bei der Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit spielen kann.


     








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